Grosszehengelenksprothese wurde erfolgreich eingesetzt



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  3. Eintrag von am 21.10.2004 - Anzahl gelesen : 191  
  Grosszehengelenksprothese wurde erfolgreich eingesetzt  
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ich bin jetzt 42 Jahre und litt seit einigen Jahren an hallux rigidus am rechten Grosszeh. Vor ca. 3 Jahren, als das Gelenk bereits steif und auch äusserlich ein starker Buckel sichtbar war, bin ich deshalb erstmals zu einem Orthopäden gegangen. Der verschrieb mir zunächst Ballenrollen zum besseren Abrollen, sagte mir aber auch, dass das mit Salben, Tabletten u.ä. nicht wieder weg geht.
('Langfristig hilft nur eine OP und in ihrem Alter lohnt sich das auf alle Fälle.')

Man empfahl mir bereits damals das Einsetzen eines künstlichen Zehgelenkes. Da die OP aber mit ca. 3 Monaten Wartezeit und insgesamt 4 bis 6 Wochen Krankschreng verbunden sein sollte, habe ich mich damals nicht dafür entschieden.
So vergingen 3 weitere Jahre, in denen ich durchaus in der Lage war längere Strecken zu laufen - einschliesslich Bergwandern, Joggen, Radfahren und Skilanglauf - aber es war immer schmerzhaft. (Ich habe den Fuss seitlich über die anderen Zehen abgerollt, was zusätzlich zu Verkrampfungen in den Waden führte.)

Dieses Jahr war die Situation beruflich besser planbar...
Also wieder zum Orthopäden, Diagnose und Empfehlung unverändert. Als OP-Methode wurde im Beratungsbogen TEP eingetragen. Nach einiger Suche fand ich hier im Forum, dass TEP wohl für Totalendprothese steht, aber leider keine zusätzlichen Informationen oder Erfahrungsberichte.

Am 5.10.04 wurde operiert, stationär und unter Vollnakose. Dabei wurde der grosse Zeh von der Fussinnenseite her aufgeschnitten, die beiden Knochenenden abgeschabt, anschliessend die beiden Metallteile in die Knochen eingesetzt und der ca. 5 cm lange Schnitt genäht.
Am nächsten Morgen bin erstmals aufgestanden. Mit Spezialschuh (Verbandsschuh) habe ich zunächst die 10 Schritte bis zum Waschbecken geschafft. Anschliessend bekam ich einen kleineren, weniger straffen Verband und nach einigen Versuchen im Zimmer bin ich nachmittags bereits auf dem Stationsgang 'gelaufen'. Das neue Gelenk hat sich dabei allerdings kaum bewegt, da alles noch zu sehr verbunden war und der Verbandsschuh eine absolut steife Sohle hat. Am nächsten Tag habe ich meinen Haussschuhe ganz weit gestellt und bin seitdem nur noch mit diesen gelaufen. Nach insgesamt 5 Tagen im Krankenhaus wurde ich entlassen. Da konnte ich meine ganz weit gestellten Hausschuhe und Sandalen bereits wieder tragen und alleine Strecken von ca. 300 Metern laufen.
Es ging alles noch 'auffällig langsam' aber weitgehend schmerzfrei. In den nachfolgenden Tagen bin ich 'viel' gelaufen, mindestens 2-mal 30 Minuten im Freien. Dabei habe ich immer versucht bewusst über das Zehgelenk zu rollen und es wurde immer beweglicher. Den Verband habe ich nach einigen Tagen auch zeitweise entfernt, das letzte Pflaster auf der Wunde aber nicht. Dadurch war die Zehgymnastik besser möglich. Spezielle Physiotherapie gab es nicht. Gestern, also 14 Tage nach der OP wurden die Fäden gezogen, der Fuss nochmals geröntgt und alles für OK befunden.

Schnell laufen kann ich heute noch nicht und nach Rennen ist mir auch noch nicht zu Mute. Aber heute passe ich bereits wieder in meine ausgelatschten Halbschuhe und habe keine Schmerzen mehr. Die Zehe kann ich wieder aktiv bewegen. Das geht natürlich noch nicht so weit wie bei der gesunden Zehe und ist auch gelegentlich noch von einem Taubheitsgefühl begleitet. Aber ich bin mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden. Für welche Fälle sich die OP-Methode eignet, kann ich nicht genau sagen. Der Arzt sagte aber mal, dass das nur bei jüngeren Patienten in Frage kommt, weil da die Knochen noch nicht so spröde sind.

Und allen, die eine OP aus beruflichen oder privaten Gründen vielleicht schon lange vor sich her schieben kann ich die Hoffnung machen, dass alles auch relativ schnell gehen kann. In 2 bis 3 Wochen ist man schon wieder bedingt einsatzfähig, aber sicher noch nicht zu schwerer körperlicher Arbeit in der Lage.


A.
 
  6. Antwort von am 01.03.2006  
  A., was für ein Zufall, meine OP war auch am 04.10.2004 - leider sieht es bei mir alles andere als gut aus, so gut es tut, endlich Menschen mit dem gleichen Problem gefunden zu haben, so kann man den Erfolg der Anderen nicht auf sich beziehen, leider!Vielleicht hatte ich bloss Pech, ich vertrage das Metall nicht. Vielleicht will der Körper das Fremdteil nicht akzeptieren, bei mir war nach der OP erst mal alles ok. Ich bin nach 8 Wochen wieder arbeiten gegangen, jetzt ist der Fuss unnatürlich seitlich geschwollen. Ich habe immer Schmerzen und komme nervlich ganz schlecht damit klar, leide sehr darunter - auch meine Familie, bin erst 38, wie soll es jetzt weitergehen, habe schweren Beruf, will wieder skifahren, wandern, laufen und glücklich sein.
 
  5. Antwort von am 12.01.2006  
  A. 40,

Bin 39 Jahre und Haben seit 1984 Probleme mit dem Grosszehengrundgelenk und Strahl 2 und 3 nach einem Verkehrsunfall (Unterschenkelfraktur re.) anschliessend Hammer Krallenzehen bis jetzt 7 OP hinter mir nach Keller Brandes mit Umstellung und eine versuchte Versteifung .Bis jetzt konnte ich nur mit schmerzen laufen,sitzen und liegen seit 2003 (Hüft) Coxarthrose 2 OP ,keine Besserung ,laufe seit Juli 2004 an Gehhilfen.
Mir steht jetzt auch wieder eine Grosszehengrundgelenk OP vor mir evtl. wird die Hüfte dadurch wieder besser. Ärzte wollten das Gelenk wieder Versteifen .Frage an dich bist Du mit dem TEP noch zufrieden ? und was für ein Gelenk wurde bei Dir eingebaut ? und wo ?Klinik
Arzt ?

Wäre mir eine grosse Hilfe wenn Du mir kurz antwortest .

Dank im voraus

F. / Manne
 
  4. Antwort von am 11.12.2005  
  A.,
mit grossem Interesse habe ich Deinen Beitrag gelesen. Ich würde gerne wissen, wo Du die OP hast machen lassen, da ich selbst auch auf der Suche nach einem Arzt in /Main und Umgebung bin, der nach dieser Methode operiert.
im Voraus und lieben ,
M.
 
  3. Antwort von am 07.03.2005  
  A.,

ich (35) habe vor 7 Wochen eine TEP machen lassen. Leider tue ich mich sehr schwer damit. Ich habe immer noch Schwellungen, Verfärbungen und Schmerzen. Mittlerweile habe ich ziemlich resigniert, zumal es keine greifbare Ursache dafür gibt. Ich hoffe nur, dass ich mich richtig entschieden habe.

Weiterhin alles Gute wünscht
D.
 
  2. Antwort von am 27.01.2005  
  A., auch ich habe vor 14 Tagen eine TEP machen lassen und bin nun im Aufbauprozess, allerdings durfte ich nicht gleich in den Schuh, erst nach 14 Tagen und gehe jetzt noch zur Physiotherapie um das Abrollen unter Fachkraft zu üben. Ich bin allerdings schon 56 Jahre und muss wohl mit einem etwas längeren Heilungsprozess klar kommen. Ich hätte ja gern mal gewusst, wie es TEP-Operierten geht, die ihr Gelenk schon einige Jahre nutzen, da es immer noch nicht klar ist , wie lange es nutzbar ist. Ausserdem möchte ich wissen wie verträglich das Material ist? Vielleicht kann sich ja mal jemand dazu melden?
jedenfalls für deine Mitteilung, es hat mir geholfen.
C.
 
  1. Antwort von am 21.10.2004  
  A. !
Ich beglückwünsche Dich sehr zur gelungenen OP. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie gut es ist, wenn man es hinter sich hat und es nach ewigen Schmerzen endlich wieder aufwärts geht. Schön, dass Du anderen so viel Mut machst.
Alles Liebe und Gute weiterhin !
B.
 




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Stand : 02.03.2006 22:35:00
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